März 2013
Dass die heute berufstätigen Menschen später einmal teils große Probleme bei der Finanzierung ihres Altersruhestands bekommen können, dürfte mittlerweile kein großes Geheimnis mehr sein. Insbesondere die geburtenschwachen Nachkriegsjahrgänge sorgen dafür, dass einer wachsenden Zahl von Rentnern eine immer kleiner werdende Zahl von Arbeitnehmern gegenübersteht, die diese finanzieren soll. Dadurch gerät der Generationenvertrag und somit das gesamte staatliche Rentensystem in Deutschland in eine bedrohliche Schieflage, für die es kein wirkliches Rezept zur Lösung gibt.
Bereits im Jahr 2009 erstellten Experten im Auftrag der Fondsgesellschaft Union Investment einen so genannten Vorsorgeatlas, der Aufschluss darüber geben soll, inwieweit zukünftig Versorgungslücken entstehen könnten und wie groß diese ausfallen werden. Dieser erste Vorsorgeatlas wurde jedoch von verschiedenen Seiten massiv kritisiert, unter anderem vom Bund Deutsche Rentenversicherung aufgrund der Verwendung von Daten aus verschiedenen Quellen, die somit nicht kompatibel seien.
Der nun vorgelegte, neue Rentenatlas soll alles besser machen. Er wurde – wieder im Auftrag von Union Investment – vom renommierten Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg angefertigt. Insbesondere das bestehende Vorsorgeniveau sowie die unterschiedlichen Vorsorgewege wurden getrennt nach Geschlecht, Alter, Einkommen, Regionen etc. untersucht und ausgewertet.
Alle Ergebnisse der Studie im Detail vorzustellen, würde den Rahmen dieses Artikels bei Weitem sprengen. Daher hier nur ein paar Auszüge: Durch alle Schichten hindurch können heute Erwerbstätige im Alter durchschnittlich rund 77 % ihres jetzigen Einkommens im Alter ersetzen. Auffällig ist, dass bei den Besserverdienern keineswegs weniger bzw. kleinere Versorgungslücken auftreten. Auch hier klafft die gleiche Lücke, wie bei den mittleren und niedrigeren Einkommensschichten.
Obwohl der neue Vorsorgeatlas allgemein besseren Anklang als sein Pendant von 2009 findet, werden auch wieder Kritiken laut. Die Deutsche Rentenversicherung beispielsweise findet die Differenzierung der Studie nach Regionen falsch bzw. unpassend.
Aus diesen Fakten ergibt sich in rechtlicher Hinsicht die Notwendigkeit, die gesammelten Gelder ehemaligen und/oder aktuellen Versicherungskunden zufließen zu lassen, zumindest zu einem gewissen Teil. Experten gehen nun davon aus, dass die Versicherungsgesellschaften das als Risikopuffer angelegte Kapital nur deshalb nicht auszahlen wollen, weil sie es als günstigen Ersatz für notwendiges Eigenkapital verwenden möchten.
Der finanzpolitische Sprecher der Grünen betont, dass es für viele Kunden der Versicherer um vier- oder sogar fünfstellige Beträge gehe. Daher dürfe man das Vorgehen der Versicherer nicht einfach so hinnehmen. Doch diese wehren sich nun gegen die Vorwürfe. Der Branchenverband GDV betonte, dass sich die Versicherungsgesellschaften strikt an die Auflagen der Finanzaufsicht hielten. Außerdem würden insbesondere Neukunden durch Sonderausschüttungen aus den Puffer-Töpfen für Altkunden unangemessen benachteiligt werden. Auch die Risikotragfähigkeit für den entsprechenden Versicherer würde sich durch die Ausschüttungen aus den als Puffer vorgesehen Töpfen deutlich verschlechtern.
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