März 2013
Sie wurde schon in der Vergangenheit keineswegs geschont und geriet immer wieder in die Schlagzeilen. Die Rede ist von der Riester Rente. Schlechte Renditen stehen durchweg hohen Gebühren und Nebenkosten entgegen – das ruft die Verbraucherschützer immer wieder auf den Plan.
Im aktuellen Fall ist es die Verbraucherzentrale Hamburg, welche die Riester Rente scharf kritisiert. Laut ihrer Aussage stellen derzeit unzählige Inhaber von Riester-geförderten Produkten beim Erhalt ihrer jährlichen Standmitteilung fest, dass das Ersparte nicht wie gewünscht wächst, sondern eher stagniert. Daran sollen insbesondere die hohen Kosten für Riester-Produkte schuld sein.
In einigen Fällen kam es sogar noch schlimmer, und die Versicherten haben einen Stand, der weit unterhalb der eingezahlten Beträge liegt. Ein Beispiel: Eine Versicherte hatte bis dato insgesamt 13.147,92 Euro in eine Lebensversicherung bei der Ergo AG eingezahlt, ihr mitgeteilter Stand entspricht allerdings nur 11.906,39 Euro. Um doch noch irgendwann ins Plus zu kommen, müsste die Versicherte ab sofort eine jährliche Rendite von rund 4 % gutgeschrieben bekommen – was kaum realistisch ist.
Gerade die Verwaltungskosten machen einen großen Teil der angestrebten Gewinne bei Riester-Produkten wieder zunichte. Dazu ein weiteres Beispiel: In einigen Verträgen der Allianz Lebensversicherung AG belaufen sich die Verwaltungskosten auf mehr als 154.- Euro und fressen somit die staatlichen Zulagen i. H. v. 154.- Euro komplett wieder auf. Bei anderen Versicherungsgesellschaften liegen diese Kosten zum Teil sogar noch wesentlich höher.
Experten betonen jedoch, dass nicht grundsätzlich jeder Riester-Vertrag schlecht ist. Schließt man die Altersvorsorge beispielsweise bei einer Bank oder Sparkasse ab, sehen die Konditionen gleich ganz anders aus. Eine fundierte Beratung ist somit das A und O, bevor man sich für ein bestimmtes, Riester-gefördertes Produkt entscheidet. Diese Beratung sollte bei einem möglichst unabhängigen Experten in Anspruch genommen werden.
Aus diesen Fakten ergibt sich in rechtlicher Hinsicht die Notwendigkeit, die gesammelten Gelder ehemaligen und/oder aktuellen Versicherungskunden zufließen zu lassen, zumindest zu einem gewissen Teil. Experten gehen nun davon aus, dass die Versicherungsgesellschaften das als Risikopuffer angelegte Kapital nur deshalb nicht auszahlen wollen, weil sie es als günstigen Ersatz für notwendiges Eigenkapital verwenden möchten.
Der finanzpolitische Sprecher der Grünen betont, dass es für viele Kunden der Versicherer um vier- oder sogar fünfstellige Beträge gehe. Daher dürfe man das Vorgehen der Versicherer nicht einfach so hinnehmen. Doch diese wehren sich nun gegen die Vorwürfe. Der Branchenverband GDV betonte, dass sich die Versicherungsgesellschaften strikt an die Auflagen der Finanzaufsicht hielten. Außerdem würden insbesondere Neukunden durch Sonderausschüttungen aus den Puffer-Töpfen für Altkunden unangemessen benachteiligt werden. Auch die Risikotragfähigkeit für den entsprechenden Versicherer würde sich durch die Ausschüttungen aus den als Puffer vorgesehen Töpfen deutlich verschlechtern.
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