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Oktober 2012/03

Wer ist von den neuen Unisex-Tarifen im Versicherungswesen betroffen?

Sie haben es vielleicht schon gehört: Ab Dezember dieses Jahres gibt es im Versicherungswesen einen Umbruch: Ab diesem Zeitpunkt wird bei Versicherungsverträgen zwischen Männern und Frauen kein Unterschied mehr gemacht, die so genannten Unisex-Tarife halten Einzug.

Wie kommt das?

Grundlage für die Änderung ist eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs. Dieser legte fest, dass das Geschlecht eines Kunden kein Kriterium für die Berechnung eines Beitrags sein darf. Somit sind die Versicherer dazu gezwungen, eine neue, geschlechtsunabhängige Berechnungsmethode für die Beiträge einzuführen. Genau das wird am 21. Dezember 2012 der Fall sein.

Doch wer ist überhaupt davon betroffen, und was ändert sich im Detail?

Grundsätzlich ist jede Versicherungsform betroffen, bei der es zuvor Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Versicherten gab. Das sind z. B. Lebensversicherungen, aber auch Rentenversicherungen, KFZ-Versicherungen und viele andere mehr. Bei einigen dieser Versicherungsformen werden sich Vorteile ergeben, bei anderen müssen die Kunden mit Nachteilen bzw. Verteuerungen rechnen.

Zunächst ein wichtiger Fakt: Alle Versicherungen, die bis zum genannten Stichtag (21.12.2012) abgeschlossen werden, sind von der neuen Regelung noch nicht betroffen. Die danach folgenden Änderungen lassen sich sehr gut am Beispiel einer Risikolebensversicherung erklären: Diese wird für Männer im Schnitt um satte 21 % günstiger, während Frauen zukünftig rund 16 % mehr Beiträge zahlen müssen. Grund dafür ist die unterschiedliche Risikoeinstufung, aufgrund derer Männer früher wesentlich mehr zahlen mussten als Frauen. Dieses Zeiten sind nun vorbei und die Versicherer damit gezwungen, einen Tarif festzulegen, der quasi den Mittelwert der früheren Beiträge für Männer und Frauen abbildet.

Ein ähnliches Bild zeigt sich übrigens auch bei der Kapital-Lebensversicherung. Bei der Basisrente sieht es dagegen anders aus, hier werden Männer in Zukunft höhere Beiträge zahlen müssen. Wer dem Ganzen entgehen will, der sollte seine neue Versicherung unbedingt in den nächsten Wochen abschließen.

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