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Februar 2012 /2

Mindestbeiträge in den gesetzlichen Krankenkassen - für viele Selbstständige ein Problem

Wer heute in Deutschland selbstständig ist, hat es wahrlich nicht leicht. Kaum soziale Absicherung, Beitragserhöhungen überall - und ein Ende dieser Entwicklung ist noch lange nicht in Sicht. Immer wieder taucht in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob man sich als Selbstständiger freiwillig in einer gesetzlichen Krankenkasse oder doch lieber in einer privaten Krankenversicherung versichern sollte.

Diese Frage wurde sicherlich schon tausendfach besprochen, die diesbezüglichen Meinungen gehen weit auseinander. Fakt ist, dass sich ein Großteil der Selbstständigen freiwillig in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. Und das geht nicht immer ohne Probleme vonstatten. Stichwort Mindestbeitrag: Auch Selbstständige mit sehr geringen Gewinnen oder sogar Verlusten müssen in den gesetzlichen Krankenkassen einen bestimmten Mindestbeitrag pro Monat bezahlen, der inzwischen bei rund 330.- Euro liegt.

Nicht jeder Selbstständige kann diese Kosten dauerhaft tragen. Das ist auch der Grund, warum die Zahl der Versicherten, die Rückstände bei ihrer gesetzlichen Krankenkasse haben und diese mühsam abstottern müssen, stetig steigt. Der Mindestbeitrag gilt bis zu einer gewissen Einkommensgrenze - völlig unabhängig davon, ob der Selbstständige eventuell viel weniger als den Grenzbetrag einnimmt.

Um die dadurch auftretenden Probleme vieler Selbstständiger mit ihrer Krankenversicherung zu lösen, ruft die Gewerkschaft ver.di die gesetzlichen Krankenkassen nun dazu auf, die Beiträge grundsätzlich aufgrund der tatsächlichen Einkommensverhältnisse der Versicherten zu gestalten. Somit würde ein Selbstständiger, der nur einen sehr geringen Gewinn im Monat zu verzeichnen hat, ungleich weniger Beiträge für seine freiwillige gesetzliche Krankenversicherung bezahlen. Für die Krankenkassen bedeutet das zwar zunächst weniger Einnahmen, stellt man diesen jedoch den gewaltigen Verwaltungsapparat gegenüber, der zur Eintreibung rückständiger Beiträge bemüht werden muss, könnte es sich sogar für die Kassen letztendlich lohnen.

Ob und wie dieser Vorschlag umgesetzt werden kann, bleibt allerdings abzuwarten, und steht derzeit noch völlig in den Sternen. Für die Selbstständigen allerdings - insbesondere für Existenzgründer und kleine Einzelunternehmer - würde eine an das reale Einkommen angepasste Beitragsgestaltung eine sehr große Erleichterung bedeuten.


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