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Januar 2012 /4

Wird die gesetzliche Rentenversicherung Pflicht für Selbstständige?

Das Risiko der Altersarmut wird in Deutschland immer größer. Schon heute können viele Rentner mit dem, was sie an staatlichen Mitteln erhalten, ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten. Experten sehen diese Entwicklung mit großer Besorgnis. Sie empfehlen jedem, zusätzliche private Altersvorsorgemaßnahmen zu treffen.

Doch wie sieht die gesetzliche Rentenversicherung bei Freiberuflern und Selbstständigen aus?

Diese Berufsgruppe ist grundsätzlich nicht dazu verpflichtet, Absicherungsmaßnahmen für ihren Altersruhestand zu treffen. Als Selbstständiger muss man also nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen - es steht jedem völlig frei, entsprechende private Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Viele versäumen dies jedoch oder können es schlichtweg nicht, so dass unter den Freiberuflern und Selbstständigen ein besonders großer Anteil von der gefürchteten Altersarmut betroffen ist.

Fast alle Parteien im Bundestag machten sich in der Vergangenheit entsprechende Gedanken über dieses Problem und legten unterschiedliche Lösungsansätze vor. Für die CDU beispielsweise müsste in Zukunft zumindest eine Grundabsicherung für Selbstständige und Freiberufler eingeführt werden. Die Grünen gehen indes noch weiter. Sie fordern, dass es in Zukunft auch für Selbstständige und Freiberufler zur Pflicht werden muss, in die gesetzliche Rentenversicherung Beiträge einzuzahlen.

Allerdings wird dieses Vorhaben von den Verbänden und Vertretern der freien Berufe in Deutschland nicht gerade begrüßt. Zwar empfindet man es grundsätzlich als sinnvoll, staatliche Anreize zu schaffen beziehungsweise Zuschüsse zu einer privaten Altersvorsorge zu gewähren, in welcher Form die Altersvorsorge generell vorgenommen wird, sollte man dagegen dem Selbstständigen überlassen. Man bemängelt, dass durch ein entsprechendes neues Gesetz die Eigenverantwortlichkeit von Freiberuflern und Selbstständigen unnötig eingeschränkt werde.

Fakt ist jedoch, dass viele Selbstständige ohne eine entsprechende Verpflichtung zur Altersvorsorge auch weiterhin mit dem Problem der Altersarmut zu kämpfen haben würden, da entsprechende Vorsorgemaßnahmen immer wieder auf die lange Bank geschoben werden oder schlichtweg das Kapital nicht da ist, um teure private Altersvorsorgemodelle zu finanzieren. Es müsste also nicht nur die Verpflichtung zum Einzahlen in die staatliche Rentenkasse geschaffen werden, sondern auch entsprechende Erleichterungen für Freiberufler und Selbstständige. Nur dann kann ein neues Gesetz im Endeffekt auch in Form von weniger Menschen, die von der Altersarmut betroffen sind, auszahlen.


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