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Die Betriebskostenversicherung: Sinnvoll oder Humbug?

Gerade bei „kleinen“ Selbstständigen und Freiberuflern kann ein Ausfall der Hauptperson schnell existenzbedrohend werden. Das gilt insbesondere, wenn der komplette Betrieb von dieser einen Person abhängig ist, wie es z. B. bei einer Arztpraxis oder einer Anwaltskanzlei der Fall ist.

Obwohl es in diesem Bereich bereits einige Versicherungsformen gibt, ist die Betriebskostenversicherung für die beschriebenen Voraussetzungen die mit Abstand beste Wahl. So kann sich der Selbstständige beispielsweise durch eine Krankentagegeldversicherung sein Gehalt weiter zahlen lassen, die Betriebskosten werden damit aber nicht abgedeckt. Mit Betriebskosten sind hier z. B. Mieten für Geschäftsräume, Gehälter für Angestellte sowie alle Nebenkosten für das Betriebsgebäude gemeint.

Genau hier springt die Betriebskostenversicherung ein und zahlt laufende Kosten für den Unternehmer weiter. Hinzu kommen – je nach Vertragsgestaltung – auch noch Leasing-Gebühren, Abschreibungen etc., die ebenfalls von der Versicherung übernommen werden können. Darüber hinaus kann im Vertrag vereinbart werden, dass im Falle eines Ausfalls der Hauptperson eine Ersatzkraft von extern eingestellt wird, welche die Geschäfte weiterführt. So kann auch verhindert werden, dass durch einen längeren Ausfall der Geschäftstätigkeit ein Verlust von Kunden oder der Konkurrenzfähigkeit zu befürchten ist.

Und die Betriebskostenversicherung geht noch weiter: Ist der Ausfall der Hauptperson so dauerhaft, dass sie zu einer Berufsunfähigkeit führt, übernehmen die meisten Policen außerdem die Kosten für die notwendige Betriebsschließung, z. B. Notar-, Makler- und Gutachterkosten. Dies gilt jedoch immer nur für die betrieblichen Kosten, nicht für die private Versorgung. So muss z. B. eine Berufsunfähigkeitsrente privat abgeschlossen werden.

Bei den meisten Versicherungen kann der Leistungszeitraum frei gewählt werden. Standardmäßig beträgt er oft ein Jahr, er kann aber (gegen Aufpreis) fast immer verlängert werden. Ohnehin wird der Versicherungsvertrag fast immer individuell abgeschlossen, da er sich an den betrieblichen Kosten und dem vereinbarten Deckungszeitraum orientiert. Eine Standardlösung gibt es hier nicht.

April 2014

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